2 Fotos, Kastenbock; 2019
Die Arbeit «Traegete» basiert auf einer Schwarzweissfotografie aus dem Toggenburger Museum in Lichtensteig. Die Aufnahme zeigt die «Brutfuedertraegete»: eine Toggenburger Tradition des 19. Jahrhunderts, bei der sich Familie und Freunde eines Brautpaares trafen, um den Hausrat der Braut in das Haus des Bräutigams zu transportieren. Um die schweren Möbel kilometerweit auf dem Rücken schleppen zu können, nutzten die Träger einen sogenannten Kastenbock.
Ungläubig über die Belastbarkeit des kleinen Holzgestells und fasziniert von der scheinbaren Schwerelosigkeit der Möbelstücke, begann Ina ihren eigenen Kastenbock – eine Replik des Originals – nachzubauen, mit dem ich letztendlich selbst ein Möbelstück durch Lichtensteig trug.
Tragete transferiert eine durch den Ausbau von Strassen obsolet gewordene Tradition in die Gegenwart und wirft Fragen nach der Wechselbeziehung von sozialem Rang und materiellen Werten auf. Gezeigt wird ein unnütz gewordener Prozess als ganz persönlicher Kraftakt – eine Art von Selbstermächtigung durch Belasten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Herzlichen Dank an Christelle Wick vom Toggenburger Museum und Pit Lewalter sowie an den Verein mini.art.
Die Arbeit «Traegete» basiert auf einer Schwarzweissfotografie aus dem Toggenburger Museum in Lichtensteig. Die Aufnahme zeigt die «Brutfuedertraegete»: eine Toggenburger Tradition des 19. Jahrhunderts, bei der sich Familie und Freunde eines Brautpaares trafen, um den Hausrat der Braut in das Haus des Bräutigams zu transportieren. Um die schweren Möbel kilometerweit auf dem Rücken schleppen zu können, nutzten die Träger einen sogenannten Kastenbock.
Ungläubig über die Belastbarkeit des kleinen Holzgestells und fasziniert von der scheinbaren Schwerelosigkeit der Möbelstücke, begann Ina ihren eigenen Kastenbock – eine Replik des Originals – nachzubauen, mit dem ich letztendlich selbst ein Möbelstück durch Lichtensteig trug.
Tragete transferiert eine durch den Ausbau von Strassen obsolet gewordene Tradition in die Gegenwart und wirft Fragen nach der Wechselbeziehung von sozialem Rang und materiellen Werten auf. Gezeigt wird ein unnütz gewordener Prozess als ganz persönlicher Kraftakt – eine Art von Selbstermächtigung durch Belasten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Herzlichen Dank an Christelle Wick vom Toggenburger Museum und Pit Lewalter sowie an den Verein mini.art.