Aquarell auf Papier, 2019
Skizzen für Sperre II illustriert ein wechselseitiges Verhältnis zwischen Körper und Raum. Textelemente in den Skizzen schliessen zum einen Wörter und Phrasen ein, die im Städli Lichtensteig gesammelt wurden und zum anderen ein Zitat von der Rechtwissenschaftlerin Sarah Keenan:
«Sobald ein Raum um ein Objekt – oder um einen bestimmten Körper – gestaltet wird, ist jenes Objekt oder jener Körper eher dazugeneigt, dort zu bleiben. Je mehr der Raum bestimmte Körper oder Objekte aufnimmt, desto mehr fördert er die künftige Besiedlung von ähnlichen Objekten und Körpern. Und je mehr ähnliche Objekte und Körper gewohnheitsmässig den gleichen Raum besiedeln, desto genauer wird dieser Raum an deren Formen angepasst. Mit der Zeit werden die Umrisse oder die Konturen des Raums starr: Rillen werden geformt. Sie befördern, dass ähnliche Objekte und Körper immer in die gleiche Richtung strömen und sie lassen Objekte und Körper, die eher nicht passen, entgleisen. Netzwerke der Zugehörigkeit werden dadurch geformt, sodass manche Subjekte eher in dem Raum eingebettet werden können und andere eher nicht. Dieser Prozess, wodurch der Raum in der Form von schon eingebetteten Objekten oder Körpern gestaltet wird, führt über Zeit dazu, dass die Zukunft durch Eigentum die gleiche Form wie die Vergangenheit annimmt… Eigentum produziert lineare Zeit da-
durch, dass er einen Umriss von dem Raum gestaltet, in dem bestimmte Objekte und Körper (oder: Objekte und Körper mit einer bestimmten Flugbahn) wohl künftig in der gleichen oder in einer ähnlichen Position fortfahren werden. Währenddessen die Gestalt des Raums immer starrer wird, wird die Orientierung der dazu passenden Objekte und Körper dementsprechend unnachgiebiger. Das Umbiegen wird schwieriger; die Richtung von den Objekten und Körpern wird zu einer vorhersehbaren Progression.»
— in Sarah Keenan, Subversive Property (2015),
London: Routledge, S. 90
Aquarell auf Papier, 2019
Skizzen für Sperre II illustriert ein wechselseitiges Verhältnis zwischen Körper und Raum. Textelemente in den Skizzen schliessen zum einen Wörter und Phrasen ein, die im Städli Lichtensteig gesammelt wurden und zum anderen ein Zitat von der Rechtwissenschaftlerin Sarah Keenan:
«Sobald ein Raum um ein Objekt – oder um einen bestimmten Körper – gestaltet wird, ist jenes Objekt oder jener Körper eher dazugeneigt, dort zu bleiben. Je mehr der Raum bestimmte Körper oder Objekte aufnimmt, desto mehr fördert er die künftige Besiedlung von ähnlichen Objekten und Körpern. Und je mehr ähnliche Objekte und Körper gewohnheitsmässig den gleichen Raum besiedeln, desto genauer wird dieser Raum an deren Formen angepasst. Mit der Zeit werden die Umrisse oder die Konturen des Raums starr: Rillen werden geformt. Sie befördern, dass ähnliche Objekte und Körper immer in die gleiche Richtung strömen und sie lassen Objekte und Körper, die eher nicht passen, entgleisen. Netzwerke der Zugehörigkeit werden dadurch geformt, sodass manche Subjekte eher in dem Raum eingebettet werden können und andere eher nicht. Dieser Prozess, wodurch der Raum in der Form von schon eingebetteten Objekten oder Körpern gestaltet wird, führt über Zeit dazu, dass die Zukunft durch Eigentum die gleiche Form wie die Vergangenheit annimmt… Eigentum produziert lineare Zeit da-
durch, dass er einen Umriss von dem Raum gestaltet, in dem bestimmte Objekte und Körper (oder: Objekte und Körper mit einer bestimmten Flugbahn) wohl künftig in der gleichen oder in einer ähnlichen Position fortfahren werden. Währenddessen die Gestalt des Raums immer starrer wird, wird die Orientierung der dazu passenden Objekte und Körper dementsprechend unnachgiebiger. Das Umbiegen wird schwieriger; die Richtung von den Objekten und Körpern wird zu einer vorhersehbaren Progression.»
— in Sarah Keenan, Subversive Property (2015),
London: Routledge, S. 90