Ab 30.10.2022
Eine Reflexion des Teilseins und des Teilhabens. Das Einmassieren eines Selbstverständnisses als flexibler Punkt im Fluss der Zeit und als Faser eines gesellschaftlichen Gewebes.
https://elischaheller.ch/
[H.E.R.D.]: an educational tool ist aus einer Reihe von Besuchen der Wattwiler Schafzucht von Franz und Silvia Ruoss hervorgegangen. Durch die Offenheit der Familie wurde sie in das selbst gestaltete Schafarchiv des Hofes eingeführt – mit Logbüchern und einem Ohrmarker-System. Sie lernte, wie man Schafe melkt und filmte die Bewegungen der Tiere auf dem Bauernhof, während sie im ständigen Gespräch mit Franz Ruoss stand. Durch Franz' persönliche Beobachtungen und Archive konnte sie etwas über einzelne Schafe, die Dynamik in seiner Herde und wie er den Fortschritt der Herde von einer Saison zur nächsten verfolgt, erfahren. Die entstandenen Arbeiten geben einen Einblick in die Eigenheiten und Grenzen von selbst entwickelten Datenerfassungssystemen. Was wäre, wenn Schafe durch eine Gesichtserkennungstechnologie verfolgt werden könnten? Kann man das Individuum (Schaf) von der Herde unterscheiden? Wie können wir anfangen, die Herde zu verstehen? Wann ist die Datenerfassung sinnvoll, präzise, zugänglich und verkörpert? Können wir uns die Datenerfassung als poetischen Akt vorstellen?
https://www.juliannajohnston.com/
Die Arbeit «Traegete» basiert auf einer Schwarzweissfotografie aus dem Toggenburger Museum in Lichtensteig. Die Aufnahme zeigt die «Brutfuedertraegete»: eine Toggenburger Tradition des 19. Jahrhunderts, bei der sich Familie und Freunde eines Brautpaares trafen, um den Hausrat der Braut in das Haus des Bräutigams zu transportieren. Um die schweren Möbel kilometerweit auf dem Rücken schleppen zu können, nutzten die Träger einen sogenannten Kastenbock.
Ungläubig über die Belastbarkeit des kleinen Holzgestells und fasziniert von der scheinbaren Schwerelosigkeit der Möbelstücke, begann Ina ihren eigenen Kastenbock – eine Replik des Originals – nachzubauen, mit dem ich letztendlich selbst ein Möbelstück durch Lichtensteig trug.
Tragete transferiert eine durch den Ausbau von Strassen obsolet gewordene Tradition in die Gegenwart und wirft Fragen nach der Wechselbeziehung von sozialem Rang und materiellen Werten auf. Gezeigt wird ein unnütz gewordener Prozess als ganz persönlicher Kraftakt – eine Art von Selbstermächtigung durch Belasten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Herzlichen Dank an Christelle Wick vom Toggenburger Museum und Pit Lewalter sowie an den Verein mini.art.
https://inaweise.de/
Ab 30.10.2022
Eine Reflexion des Teilseins und des Teilhabens. Das Einmassieren eines Selbstverständnisses als flexibler Punkt im Fluss der Zeit und als Faser eines gesellschaftlichen Gewebes.
https://elischaheller.ch/
[H.E.R.D.]: an educational tool ist aus einer Reihe von Besuchen der Wattwiler Schafzucht von Franz und Silvia Ruoss hervorgegangen. Durch die Offenheit der Familie wurde sie in das selbst gestaltete Schafarchiv des Hofes eingeführt – mit Logbüchern und einem Ohrmarker-System. Sie lernte, wie man Schafe melkt und filmte die Bewegungen der Tiere auf dem Bauernhof, während sie im ständigen Gespräch mit Franz Ruoss stand. Durch Franz' persönliche Beobachtungen und Archive konnte sie etwas über einzelne Schafe, die Dynamik in seiner Herde und wie er den Fortschritt der Herde von einer Saison zur nächsten verfolgt, erfahren. Die entstandenen Arbeiten geben einen Einblick in die Eigenheiten und Grenzen von selbst entwickelten Datenerfassungssystemen. Was wäre, wenn Schafe durch eine Gesichtserkennungstechnologie verfolgt werden könnten? Kann man das Individuum (Schaf) von der Herde unterscheiden? Wie können wir anfangen, die Herde zu verstehen? Wann ist die Datenerfassung sinnvoll, präzise, zugänglich und verkörpert? Können wir uns die Datenerfassung als poetischen Akt vorstellen?
https://www.juliannajohnston.com/
Die Arbeit «Traegete» basiert auf einer Schwarzweissfotografie aus dem Toggenburger Museum in Lichtensteig. Die Aufnahme zeigt die «Brutfuedertraegete»: eine Toggenburger Tradition des 19. Jahrhunderts, bei der sich Familie und Freunde eines Brautpaares trafen, um den Hausrat der Braut in das Haus des Bräutigams zu transportieren. Um die schweren Möbel kilometerweit auf dem Rücken schleppen zu können, nutzten die Träger einen sogenannten Kastenbock.
Ungläubig über die Belastbarkeit des kleinen Holzgestells und fasziniert von der scheinbaren Schwerelosigkeit der Möbelstücke, begann Ina ihren eigenen Kastenbock – eine Replik des Originals – nachzubauen, mit dem ich letztendlich selbst ein Möbelstück durch Lichtensteig trug.
Tragete transferiert eine durch den Ausbau von Strassen obsolet gewordene Tradition in die Gegenwart und wirft Fragen nach der Wechselbeziehung von sozialem Rang und materiellen Werten auf. Gezeigt wird ein unnütz gewordener Prozess als ganz persönlicher Kraftakt – eine Art von Selbstermächtigung durch Belasten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Herzlichen Dank an Christelle Wick vom Toggenburger Museum und Pit Lewalter sowie an den Verein mini.art.
https://inaweise.de/